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GKV-Beitragsentwicklung: Sicher ist nur die Richtung

GKV-Beitragsentwicklung: Sicher ist nur die Richtung

Die Diskussion über die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist in vollem Gang. Dabei treten unterschiedliche Sichtweisen zutage. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) mit Ministerin Nina Warken an der Spitze will stabile Beiträge 2026. Der Schätzerkreis sagt Erhöhungen voraus und selbst von Seiten der gesetzlichen Kassen erntet das Ministerium Widerspruch.

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken spricht von stabilen Beitragssätzen in der GKV für das Jahr 2026. Das wird für den GKV-Beitragssatz von 14,6 Prozent so bleiben, nicht aber beim durchschnittlichen kassenindividuellen Zusatzbeitragssatz. Dieser wurde zwar für das laufende Jahr auf 2,5 Prozent festgelegt, hat sich aber während des Jahres 2025 durch Erhöhungen bei einigen Kassen auf über 2,9 Prozent entwickelt. Wenn Bundesministerin Warken von Stabilität spricht, dann gilt das allenfalls im Vergleich zum aktuellen durchschnittlichen Zusatzbeitragssatz gegen Jahresende. Aber nicht einmal das ist wahrscheinlich, wie Experten und Verantwortliche aus der Praxis berichten. Statt die Beitragssätze zu erhöhen will das BMG rund 2 Mrd. Euro an Kosten sparen, vorwiegend durch Streichungen bei der Vergütung für Krankenhäuser. 

BMG legt Zusatzbeitrag für 2026 auf 2,9 Prozent fest

Am 10.11.2025 hat das BMG den Zusatzbeitragssatz für 2026 auf 2,9 Prozent festgelegt. Mit der Lesart des BMG, von stabilen Beiträgen zu sprechen, erntet das BMG Widerspruch selbst von den gesetzlichen Krankenkassen. Wie TK-Chef Jens Baas (Techniker Krankenkasse) erklärt, reichen die jüngsten Entscheidungen der Bundesregierung dafür nicht aus. Er erwartet, dass die Beiträge über alle Kassen hinweg um 0,3 Punkte steigen werden. Dies sei allein deswegen notwendig, weil viele Kassen nicht mehr über die gesetzlich vorgeschriebenen Reserven verfügten. 

Die Ersatzkassen-Chefin Ulrike Elsner sagt, dies könne "rund 0,2 Prozentpunkte beim Zusatzbeitrag ausmachen“. Auch die präsentierten Einsparpläne seien zu optimistisch. Statt der prognostizierten zwei Milliarden sehe sie nur 1,4 Milliarden Euro Entlastung. Rechnerisch mögen die 2,9 Prozent wohl stimmen, meint Elsner, "realistisch ist aber eine Drei vor dem Komma“.

GKV-Beitragssatz: Die Prognosen einer Studie der PKV

Der GKV-Beitragssatz könnte bis 2050 auf 26 Prozent steigen. Zu diesem Ergebnis kommt das Wissenschaftliche Institut der privaten Krankenversicherer (WIP) in einer Analyse. Das WIP geht in seiner Berechnung von zwei Szenarien aus: Wenn sich Einnahmen und Ausgaben der GKV etwa gleich entwickeln, wie im Basisszenario angenommen, ist 2035 mit einem Beitragssatz von 19,3 Prozent und 2050 mit 20,2 Prozent zu rechnen. Nimmt hingegen die Ausgabendynamik zu, würde der Beitragssatz bis 2035 auf 21,5 Prozent und bis 2050 auf 26 Prozent steigen. Als Hauptursachen für diese mögliche Entwicklung nennt die Analyse den demografischen Wandel, Leistungsausweitungen, den medizinisch-technischen Fortschritt und wirtschaftliche Effekte nach der Pandemie und dem Ukraine-Krieg.

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