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SDK-Symposium: Betriebliches Gesundheitsmanagement als Wettbewerbsfaktor für Firmen

SDK-Symposium: Betriebliches Gesundheitsmanagement als Wettbewerbsfaktor für Firmen

Zahlreiche Studien belegen: Betriebliches Gesundheitsmanagement verringert den Krankenstand der Mitarbeiter. Große Firmen setzen deshalb Gesundheitsmanagement bereits heute erfolgreich um. Kleinen und mittelständischen Unternehmen fehlen häufig die Kapazitäten dafür. Sie sind auf externe Lösungen angewiesen. Die SDK sieht darin ein zukunftsträchtiges Betätigungsfeld, das eng mit der betrieblichen Krankenversicherung und der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers verbunden ist.

Der Nutzen von betrieblichem Gesundheitsmanagement für Unternehmen stand im Mittelpunkt des SDK-Symposiums am 26. Januar 2012 in Stuttgart. Die Veranstaltung des SDK-Instituts für Gesundheitsökonomie an der Steinbeis-Hochschule Berlin stieß auf große Resonanz. Betriebliches Gesundheitsmanagement fördert die Gesundheit und Fitness der Mitarbeiter. Dazu gehören die Optimierung der Arbeitsorganisation und Arbeitsumgebung, Anreize für gesundheitsbewusstes Verhalten, Früherkennungsmaßnahmen. Kurz: „Die bewusste Steuerung und Integration aller betrieblichen Prozesse mit dem Ziel der Erhaltung und Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Beschäftigten (Wienemann, 2002)“

Prof. Dr. Bernd Brüggenjürgen (siehe Foto), der Leiter des SDK-Instituts für Gesundheitsökonomie, betonte bei seinem Eröffnungsvortrag: „Maßnahmen und Programm müssen systematisch umgesetzt werden.“ Einer Bedarfsanalyse müssten Prioritätensetzung, Planung, Ausführung sowie eine kontinuierliche Kontrolle und Bewertung der Ergebnisse folgen. Betriebliches Gesundheitsmanagement (bGM) lasse sich nicht allein auf Arbeitsschutz reduzieren. „Gesundheit hat immer auch eine soziale Komponente.“ Nicht nur körperliche Gesundheit, sondern auch ein positives seelisches Befinden zähle dazu.

Prof. Dr. Axel Olaf Kern von der Hochschule Ravensburg-Weingarten zog den Schluss, dass betriebliches Gesundheitsmanagement klar dem Unternehmensziel der Gewinnmaximierung diene. Andrea Neid von der mhplus Krankenkasse ergänzte, dass bGM auch einen Werbeeffekt nach außen habe. „Bewerber und Mitarbeiter nehmen das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber wahr.“ Neid betonte die Verantwortung der Arbeitgeber, die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu schützen und zu fördern. 99,4 Prozent aller Unternehmen in Deutschland sind kleine und mittlere Unternehmen. „Kleine und mittlere Unternehmen können kein umfassendes Gesundheitsmanagement alleine auf die Beine stellen. Deshalb sind bGM-Lösungen für kleine und mittlere Unternehmen erforderlich“, so Kern. Prof. Dr. Arnold Weissman, Geschäftsführer der mittelständischen Unternehmensberatung „Weissman & Cie“ stellte klar: „Die größte strategische Herausforderung liegt darin, Mitarbeiter zu binden. Die Ressource Geld ist begrenzt, wir können nicht immer höhere Gehälter bezahlen. Aber wir können den Mitarbeitern Lebensqualität am Arbeitsplatz bieten.“ Wer stolz darauf sei, zu einem Unternehmen zu gehören, der sei auch produktiver und motivierter als emotional nicht gebundene Mitarbeiter.

Wie die Lücke an bGM-Maßnahmen für kleine und mittlere Unternehmen geschlossen werden kann, darüber referierten Vertreter der Süddeutsche Krankenversicherung und der Uniqa Versicherung aus Österreich. Andreas Treitz, Leiter Firmenkunden und Vorsorge der SDK, stellte vor, wie Unternehmen betriebliches Gesundheitsmanagement implementieren können. Mhplus und SDK möchten Mitte des Jahres Firmenkunden Angebote zu Bewegung, Entspannung Ernährung bieten und bei der Einführung von bGM beraten. Damit begleiten sie Unternehmen als externer Berater mit der nötigen Expertise und helfen so, langfristigen Mehrwert für Mitarbeiter und Unternehmen zu schaffen. Dr. Peter Eichler, Vorstandsmitglied der Uniqa Versicherung Österreich, stellte die „VitalBilanz“ seines Unternehmens vor. Experten begleiten das betriebliche Gesundheitsmanagement vom kostenlosen Erstgespräch über Planungsworkshop und Sensibilisierung der Führungskräfte bis hin zur Umsetzung der Maßnahmen und Bewertung der Ergebnisse.

Der Leiter der betrieblichen Gesundheitsförderung bei VW, Prof. Dr. Uwe Brandenburg, stellte vor, wie ein weltweit agierendes Unternehmen betriebliches Gesundheitsmanagement umsetzt. Zu den Beweggründen sagte er: „Wir wollen die besten Autos der Welt bauen – und da brauchen wir die gesündesten und fittesten Mitarbeiter.“ Gesundheit sei die Voraussetzung für Höchstleistungen. Wer diese verlange, müsse auch die Grundlagen dafür schaffen“. Prof. Brandenburg betonte, dass die Mitarbeiter trotzdem eigenverantwortlich handeln müssten. „Es macht keinen Sinn, mit der Gießkanne durchzugehen und Wohltaten aufzuzwingen. Man darf die Mitarbeiter nicht aus der Verantwortung entlassen.“ Brandenburg bemängelte, dass viele Maßnahmen nicht zielgruppengerecht und wenig innovativ seien. Zu oft fehle die Wirksamkeitskontrolle der bGM-Maßnahmen.

Prof. Dr. Bernhard Badura zog bei der Podiumsdiskussion sein persönliches Fazit: „Wir sollten das Versäumte der Vergangenheit nachholen – und es werden alle profitieren.“ Prof. Dr. Axel Olaf Kern antwortete auf die Frage, ob Arbeit auch Gesundheit fördere könne: „Ja, das ist so. Man sieht das bei älteren Menschen, die noch viel arbeiten und topfit sind.“

Das Symposium des SDK-Instituts für Gesundheitsökonomie findet jährlich statt. Ziel ist der Austausch über Versorgungsforschung und gesundheitsökonomische Themen. Das SDK-Institut für Gesundheitsökonomie wurde von der SDK-Stiftung ins Leben gerufen und ist Teil der Steinbeis-Hochschule Berlin. Lehrstuhlinhaber ist Prof. Dr. Bernd Brüggenjürgen. Die SDK-Stiftung möchte damit einen Beitrag zu einem nachhaltigen und zukunftsfähigen Gesundheitswesen in Deutschland leisten. Die SDK-Stiftung gibt es 2007. Sie unterstützt die internationale Hilfsorganisation „Ärzte der Welt“ sowie die Tour Ginkgo, eine wohltätige Radveranstaltung zugunsten schwerstkranker Kinder.

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